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AG Gründker



GPER1

Der G-Protein gekoppelte Östrogenrezeptor 1 (GPER1)
in gynäkologischen Tumoren



Mammakarzinom:
Triple-negative Mammakarzinome (TNBCs) exprimieren häufig den G-Protein-gekoppelten Östrogenrezeptor 1 (GPER1), auch bekannt als G-Protein-gekoppelter Rezeptor 30 (GPR30). GPER1 vermittelt nicht-genomische Wirkungen von 17β-Östradiol. Darüber hinaus binden der selektive Östrogenrezeptormodulator (SERM) Tamoxifen und der komplette ERα-Antagonist Fulvestrant an GPER1 und induzieren unerwünschte Wirkungen in Brustkrebszellen. GPER1 wird teilweise für die Entwicklung einer Resistenz gegenüber Tamoxifen verantwortlich gemacht. Die Hemmung des GPER1 könnte eine aussichtsreiche Strategie zur Therapie von TNBCs darstellen.

Zervixkarzinom:
GPER1 spielt eine wichtige Rolle bei Progression, Migration und Therapieresistenz von Tumoren. Auf die Frage, ob GPER1 tumorunterstützend oder tumorunterdrückend wirkt, lassen sich in der aktuellen Forschung vielfältige Antworten finden. Die Funktion von GPER1 beim Zervixkarzinom (CC) ist bisher wenig verstanden.
GPER1 scheint beim CC eine tumorsuppressive Rolle zu spielen, denn die Suppression von GPER1 führt zu einer verstärkten Klonogenität sowie zu einem erhöhten invasiven Verhalten. Darüber hinaus kommt es zu einer erhöhten Expression des Onkogens SERPINE1/PAI-1. Auch die epithelial-mesenchymale Transition (EMT) scheint in Zellen mit reduzierter GPER1-Expression verstärkt zu sein. GPER1 scheint demnach im CC als Tumorsuppressor zu wirken. Dies deckt sich mit den Ergebnissen einer klinischen Studie, die besagt, dass die Expression von GPER1 mit einer positiven Prognose bei Patienten mit CC korreliert. Eine andere Studie zeigt jedoch, dass eine hohe GPER1-Expression bei CC mit einer schlechten Prognose verbunden ist. In dem einem aktuellen Projekt untersuchen wir, inwieweit die GPER1 Expressionslevel seine Funktion als Tumorsuppressor oder Onkogen bestimmen. In diesem Zusammenhang spielt die komplexe Signaltransduktion des GPER1 (Abb. siehe unten) eine wichtige Rolle. Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine veränderte Signaltransduktion aufgrund unterschiedlicher GPER1-Expressionsniveaus dafür verantwortlich ist, ob GPER1 tumorsuppressiv oder tumorfördernd wirkt.

Ovarial- und Endometriumkarzinom:
GPER1 ist an mehreren Signalwegen beteiligt (Abb. siehe unten), die Tumorentwicklung und -progression regulieren. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass GPER1 beim Ovarialkarzinom (OC) onkogen oder tumorsuppressiv wirken kann, je nach dem spezifischen Zusammenspiel der aktivierten und inaktivierten Signalwege in den Tumorzellen.
Obwohl die Rolle von GPER1 bei der Entwicklung von Endometriumkarzinomen (EC) kontrovers diskutiert wird, deuten die meisten Ergebnisse auf eine tumorfördernde Rolle im EC hin.


GPER signaling 

Signalwege, die nach Bindung von 17β-Östradiol (E2) oder dem Agonisten G1 am G-Protein-gekoppelten Östrogenrezeptor 1 (GPER1) aktiviert werden. Es werden sechs verschiedene Signalwege unterschieden: (1) EGF-Rezeptor, (2) Kalzium, (3) cAMP, (4) IχB, (5) Hippo und (6) HOTAIR Signalweg.
Girgert R, Emons, G, Gründker C. Frontiers in Endocrinology 2019;9:781

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Publikationen:








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